German-Czech Youth Meeting 2019 in Berlin

Wir, die Schülerinnen und Schüler des bilingualen Geschichtskurses des 10.Jahrgangs, fuhren sechs Tage nach Berlin, um an einer deutsch-tschechischen Jugendbegegnung teilzunehmen. Das Thema war "Forced Labor during the NS-Regime" (Zwangsarbeit im Nationalsozialismus) mit dem Schwerpunkt Tschechische Zwangsarbeiter im ehemaligen Deutschen Reich. Organisiert wurde dieses Treffen vom Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit in Berlin sowie dem tschechischen Kooperationspartner Ziva pamet. Zum einen stand die Begegnung zwischen Jugendlichen zweier Nationen im Vordergrund, und zum anderen eine gemeinsame Auseinandersetzung mit der Geschichte der NS-Zwangsarbeit.

Tagsüber fanden viele unterschiedliche Workshops, Vorträge, Gespräche sowie Ausflüge statt. Abends hatten wir jedoch etwas freie Zeit, um die Stadt zu erkunden.

Wir sind am Montag, den 17.06.2019, morgens mit dem Zug aus Bremen losgefahren. Kaum im Hostel angekommen, ging es auch schon wieder los zur Stadterkundung Berlins, z.B. haben wir uns das Brandenburger Tor, den Tränenpalast oder den Checkpoint Charlie angeschaut. Abends trafen wir zum ersten Mal die tschechische Gruppe, wir bekamen eine Einführung in das Wochenprogramm und haben uns alle kennengelernt.

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Am Dienstag hatten wir einen langen, jedoch sehr spannenden Tag. In einem Teambuilding-Workshop haben wir die jeweils andere Sprache und die Menschen noch besser kennengelernt. Anschließend begannen die ersten Workshops zu den Themen "Ursachen und Verlauf des Zweiten Weltkrieges" sowie "Zwangsarbeit in Tschechien". Hier haben wir unser schon vorhandenes Wissen untereinander ausgetauscht sowie neues erworben. Anschließend hatten wir eine Führung durch das Dokumentationszentrum, welche wirklich fesselnd war, da der "Guide" die Geschehnisse nicht einfach nur "heruntergerattert" hat, sondern wirklich Spaß an der Wissensvermittlung hatte und diese interaktiv und im Dialog gestaltet war. Abends haben wir dann alle auf eigene Faust Berlin weiter erkundet.

Am nächsten Tag hatten wir mehrere Workshops zum Thema "Tschechische Zwangsarbeiter". Im Fokus stand die Ausstellung "Lost Memory? Places of Nazi forced labour in the Czech Republic". Im Anschluss haben wir uns einen Film zu den Arbeitslagern in Biesenthal, eine Kleinstadt in der Nähe von Berlin, angeschaut. Später sind wir mit dem Bus nach Biesental gefahren und waren erstaunt, wie wenig von diesen geschichtlichen Geschehnissen noch vorhanden sind. Aus diesem Grund werden dort gerade Gedenksteine aufgebaut, die an diese Arbeitslager erinnern sollen. Später haben wir im Rathaus der Stadt mit einer Zeitzeugin reden dürfen, die uns ihre Eindrücke über die Zwangsarbeiterlager in Biesenthal schilderte. Es war wirklich überwältigend eine solche Lebensgeschichte erzählt zu bekommen, die man sonst nur aus Geschichtsbüchern kennt.
Abends saßen wir alle zusammen an der Spree in der Nähe der East-Side-Gallery, um den Tag ausklingen zu lassen.

Am Donnerstag Vormittag hatten wir weitere Workshops zum Thema "What is history and the importance of eye witnesses". Am Nachmittag folgte ein unfassbar berührendes, spannendes und zugleich fesselndes Zeitzeugengespräch. Es waren zwei Tschechinnen, beide Jahrgang '38, mit sehr unterschiedlichen Lebensgeschichten. Nachdem diese erzählt wurden, hatten wir die Möglichkeit Fragen zu stellen.Das Erlebte hat uns zum Nachdenken angeregt und auch abends haben wir noch darüber gesprochen.

Am Freitag fand noch eine Nachbesprechung der gesamten Woche statt, in der wir die Inhalte evaluiert haben.
Danach hatten wir Freizeit. Viele waren am Hackeschen Markt und am Alexanderplatz, um diese Orte zu erkunden. Abschließend kamen alle zusammen, um ein letztes gemeinsames Abendessen einzunehmen, denn am nächsten Tag ging es für beide Gruppen wieder nach Hause.

Insgesamt betrachtet war dies eine wirklich interessante und spannende Woche, in der wir viele neue Menschen kennenlernen durften, mit gutem Wetter und einer tollen Stadt. Zudem haben wir uns neues Wissen zum historischen Thema "Zwangsarbeit" angeeignet.

Lea

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